Von der besonderen Atmosphäre begeistert: Zweitliga-Mannschaft des OTeV setzt auch im zweiten Saisonspiel auf seine Fans

Oldenburger TeV empfängt am Freitag, 18. Juli, Blau-Weiss Berlin / Tennisspieler verlieren Auftaktspiel gegen TC Nikolassee knapp
[2025-07-16]
Von der besonderen Atmosphäre begeistert: Zweitliga-Mannschaft des OTeV setzt auch im zweiten Saisonspiel auf seine Fans
Dieser Saisonstart machte Appetit auf mehr: Mehr als 600 Zuschauer sahen am ersten Spieltag der Saison 2025 der 2. Bundesliga Nord auf der Anlage des Oldenburger TeV neun hochklassige und spannende Matches auf klasse Plätzen – und das bei allerbestem Tenniswetter. Und so freuen sich die OTeV-Spieler, trotz des Wehrmutstropfens der 4:5-Niederlage gegen den TC Nikolassee, darauf, dass sie auch ihre zweite Begegnung am Johann-Justus-Weg austragen werden. Am Freitag, 18. Juli, ist dort wieder eine Mannschaft aus Berlin zu Gast: der TC 1899 Blau-Weiss. Die erste Einzelrunde beginnt um 13 Uhr.

Fünf Match-Tiebreaks

Die Oldenburger, Vizemeister der Regionalliga Nord 2024, waren als Nachrücker in die 2. Liga gekommen. Am vergangenen Sonntag, 13. Juli, empfingen sie das Team des Vereins, der die Regionalliga-Meisterschaft gefeiert hatte und so direkt aufgestiegen war. Fünf der neun Partien wurden im Match-Tiebreak entschieden, drei davon gewannen TCN-Spieler. „Klar, in den Tiebreaks haben wir die Begegnung letztlich verloren“, sagte OTeV-Spieler Alexander Meyer: „Diese sind halt sehr tricky, schon ein Punkt kann entscheidend sein. So ist Tennis nun einmal.“ Der OTeV verlor nur einen Satz weniger als Nikolassee (11:12), gewann sogar acht Spiele mehr (90:82).

So lief das Debüt von Nils McDonald im OTeV-Trikot

Nils McDonald, der im Juni in Paris den Junioren-Wettbewerb der French Open in Paris gewonnen hatte, war einer der drei Oldenburger, die ihr Einzel im Match-Tiebreak verloren. Der 17-jährige OTeV-Neuzugang traf auf den 34-jährigen Maciej Rajski aus Polen. Dieser spielte fast fehlerfrei. Er nutzte vor allem im entscheidenden Durchgang seine größere Erfahrung. Daher verlor McDonald das mitreißende Match mit 3:6, 7:6 (7:1) und 1:10.  

Knappe Niederlagen für Stefan Seifert und Dominik Bartels 

Auch das ebenfalls grandiose Spitzeneinzel ging in den Match-Tiebreak. Stefan Seifert musste sich dem Franzosen Maxime Chazal – 392. der ATP-Weltrangliste, der auch schon einmal für den OTeV aufgelaufen war – mit 4:6, 6:4 und 5:10 geschlagen geben. Der zweite „Neue“ im OTeV-Trikot, Dominik Bartels, begann gegen den Polen Fryderyck Lechno-Wasiutynski ganz stark und gewann Satz eins mit 6:4. Doch dann wurde sein Konkurrent immer besser. Er nahm Bartels den zweiten Durchgang mit 3:6 ab. Dieser zog dann auch im Match-Tiebreak mit 5:10 den Kürzeren.

Leistungssteigerung reicht nicht zur Wende

Der Franzose Gleb Sakharov, der bereits seine fünfte Saison für den OTeV bestreitet, kam gegen den sehr stark aufschlagenden Sergey Fomin aus Usbekistan (442. der Weltrangliste) zunächst nicht ins Spiel. Er verlor den ersten Satz mit 1:6. Im zweiten war die Partie dank eines nun auf Augenhöhe agierenden Sakharovs ausgeglichen. Der OTeV-Spieler musste sich dennoch mit 4:6 geschlagen geben.

Michel Dornbusch und Alexander Meyer überzeugen

Zwei „OTeV-Urgesteine“ trumpften in ihren Einzeln mächtig auf, überzeugten mit ihrem offensiv ausgerichteten, druckvollen Spiel von der Grundlinie. Michel Dornbusch, Spielertrainer und Kapitän, ließ Philipp Pavlenko im Grunde keine Chance. Er erspielte sich einen 6:4- und 6:0-Erfolg. Alexander Meyer gab sogar noch ein Spiel weniger ab. Er bezwang Alexander Betz mit 6:1 und 6:2.

Zwei Erfolge im Doppel reichen nicht zum Sieg

Der OTeV ging also mit einem 2:4-Rückstand in die Doppel. Die sind traditionell eine Stärke der Mannschaft. Das zeigte sich auch gegen den Gast, der zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga antritt. Stefan Seifert und Lasse Muscheites setzten sich gegen Rajski/Lechno-Wasiutynski durch (6:3, 4:6, 10:3). Dominik Bartels und Alexander Meyer besiegten Pavlenko/Betz (6:2, 6:7, 10:5). Nils McDonald und Michel Dornbusch unterlagen allerdings trotz großen kämpferischen Einsatzes gegen Chazal/Fomin mit 4:6 und 4:6 – die knappe Gesamtniederlage war besiegelt. „Ich kann trotzdem nicht sagen, dass wir sehr enttäuscht waren“, bilanzierte Meyer: „Es ist natürlich ärgerlich, dass wir verloren haben. Aber wir waren stolz, dass wir alles gegeben und alles reingehauen haben.“ Solche fesselnden Begegnungen „sind das, was wir wollen. Wir mögen den Wettbewerb, die engen Matches“.

Blau-Weiss Berlin kann Weltklasse-Spieler aufbieten

Am Freitag geht es für Alexander Meyer und seine Mitspieler gegen ein Team, das ebenfalls mit einer Niederlage in die Saison gestartet ist. Der TC Blau-Weiss unterlag in einem Berliner Stadtduell dem TC SCC mit 1:8. Ein Ergebnis, von dem Meyer nicht auf die Stärke der Mannschaft schließt, die am Johann-Justus-Weg antreten wird. Im Derby waren viele der Spieler nicht dabei, die Blau-Weiss für die Spitzenpositionen gemeldet hat. Das galt, zum Beispiel, für den 34-jährigen Niederländer David Pel, der gerade in Wimbledon mit dem Australier Rinky Hijikata im Finale des Herren-Doppels stand. Das Duo verlor es gegen die Briten Julian Cash und Lloyd Glasspool. Ebenfalls für internationale Klasse in Berliner Reihen steht Diego Dedura-Palomero. Der 17-jährige gebürtige Berliner hat im April mit einem überraschenden Erstrundensieg bei den BMW Open in München – dem ersten ATP-Erfolg eines Spielers mit Geburtsjahr 2008 – für Aufsehen gesorgt. Er belegt in der Weltrangliste der Männer den 348. Platz.

OTeV-Spieler setzen auf ihren Kampfgeist

„Wir lassen das auf uns zukommen. Wir müssen abwarten, wer auf dem Platz steht“, sagte Meyer. „Da wir das nicht beeinflussen können, konzentrieren wir uns voll auf uns.“ Die Spieler würden am Freitag erneut „alles, was wir haben, auf dem Platz lassen“. Der OTeV wird mit seinen deutschen Stammspielern antreten. Wer von den ausländischen Aktiven antritt, die gemeldet wurden, entscheidet sich kurzfristig. 

OTeV-Team hofft auf viele Fans 

Alexander Meyer hofft, dass die Atmosphäre am Freitag genauso gut oder zumindest annähernd so gut sein wird wie am Sonntag. „Das war überragend. Wir alle, außer vielleicht Nils bei den French Open, spielen sehr selten auf einer so vollen Anlage. Das macht unglaublich großen Spaß, auch deshalb melden wir für die Punktspiele“, sagte er: „Das ist etwas ganz Besonderes. Das trägt 100-prozentig dazu bei, dass wir unsere besten Leistungen abrufen können.“ 

Erstes Auswärtsspiel in Kiel

Das wollen die OTeV-Spieler bereits zwei Tage später erneut versuchen – selbst mit geringerem moralischem Rückenwind von außen. Am Sonntag, 20. Juli, treten sie zum ersten Mal in dieser Saison auswärts an. Ab 13 Uhr sind sie auf den Plätzen des Suchsdorfer SV in Kiel gefordert.

Pressewart: Lars Pingel

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